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Grenzüberschreitungen


2023


Prof. Dr. Frank Günter Zehnder



Turn Over VII, 2023, Pigmente und Acryl auf Leinwand, 60 x 60 cm





Die Künstlerin studierte in Delft und Paris, lebt nun im Rheinland, stellt in Europa und weltweit aus.

Sie ist bekannt geworden mit ihren sehr eigenwilligen Bildschöpfungen. Sie bildet nicht ab, sie beschreibt nicht, vielmehr findet sie stets neue Bildwelten, ob aus dem Augenblick heraus, aus gespeicherten Erfahrungen, aus Visionen oder Gedankengängen. In der aktuellen Bildkunst zwischen realistischer Abbildung und Abstraktion sucht man oft nach dem Sinn. Bei der Betrachtung der Bilder von

Catharina de Rijke entfällt jede Anstrengung um Deutung und Vergleiche. Statt bemühter Darstellung ist ihre mal heftige, mal ruhige Malerei geradezu Poesie.

Auf den ersten Blick erfährt man ein sensibles Verhältnis von Dichte und Leichtigkeit. Komplex und schrittweise entdeckt man die sanften und kraftvollen Farbsetzungen in viele Bildrichtungen wie auch von der Oberfläche bis in die Tiefe. Dem suchenden wie dem lesenden Betrachter erschließen sich die Malprozesse, die Heftigkeit und die Ruhe des Farbauftrags, die Flächigkeit und die Bewegungen. Die beinahe schwebende Malerei ist von betörender Sinnlichkeit und beteiligt uns am Bildprozess. Statt einer bemühten Komposition leben die Bilder von Catharina de Rijke von leidenschaftlichen Farbflüssen, vom Duktus, von Licht und ruhigen Verdichtungen.

Da leuchtet etwas auf, hier versinkt etwas, unsere Wahrnehmung wird in Bewegung gehalten. In den Bildwelten der Künstlerin darf man spirituelle Erfahrungen machen. Sie laden zu Versenkung ein und sind Orte der Meditation.




Mark